Thursday, December 07, 2006

SPAMALOT Musical Review - Update

Donnerstag, 7. December 2006
Spamalot
(Shubert Theatre, 225 West 44th Street)

Basis des Musicals ist der Monty Python Film "Die Ritter der Kokosnuss" (engl. "the Holy Grail") und es wird sich auch streng an die filmische Vorlage gehalten - was allerdings nicht fehlen darf und somit hineingemogelt wurde, ist "Always look on the bright side of life" (aus dem anderen Monty Python Film "Das Leben des Brian"). Die Show erhielt gleich in ihrem ersten Jahr 3 Tony Awards (= der Oscar für die Musicalwelt).

Story: King Arthur macht sich auf die Suche nach dem Heiligen Gral unterstützt von seinen Rittern der Tafelrunde und muss sich natürlich einigen Herausforderungen stellen, wie z.B. Killer-Kannichen oder auch die Ritter, die Nie sagen ... more infos.
Wer in der Musical und Opernwelt ein wenig bewandert ist, wird auch jede Menge Parodien und Anlehungen finden bzw. musikalisch heraushören können. Wir haben erkannt z.B. West Side Story, The Producers, Anatevka und Phantom of the Opera (aber wahrscheinlich war das nur ein Bruchteil dessen, was dort tatsächlich verwendet wurde). Für Monty Python Fans ein absolutes Muss - und die Lacher sind garantiert - zum prinzipiellen Verständnis ist es allerdings von Vorteil wenn man den Film schon gesehen hat und im Groben weiss worum es geht.
Die Broadway-Premiere war am 17. März 2005

Bewertung: 4 Stars (von 5) auf meiner Musical-Star-Happiness-Skala

vergangene Musical Reviews findet Ihr unter: Peter's Musical und Theater Reviews

Saturday, October 07, 2006

Ein ganz normaler Samstagmorgen in New York ...

... oder Hollywood is here.

Tja, wer ein Leser meines Tagebuchs der ersten Stunde ist, weiss natürlich, dass wir an einer vielbefahrenen Strasse wohnen, und dass es mit dem Strassenlärm so eine Sache ist.

(Siehe dazu auch mein erstes Tagebuch vom November 2005 Punkt 6)

Gestern kam unser Landlord (=Vermieter) Dennis Reynolds, der gleichzeitig auch der Besitzer des Pubs ist, über dem wir wohnen und meinte, dass es am Samstag wohl etwas lauter werden würde, weil er Renovierungsarbeiten an der Aussenfassade in Auftrag gegeben hatte. Arbeitsbeginn: Samstag 7.00 am !!!

Okay, okay, mal wieder nix mit ausschlafen !!!

Doch weit gefehlt!

Es ging erst so gegen 8.30 am los, als ein Typ mit Megaphon und mit Skates, die Strasse auf und ab fuhr und unverständliche Kommandos in sein Megaphon und uns damit aus dem Bett brüllte.
(Uns, heisst in diesem Falle, mich und meinen Bruder Joerg samt Freundin Simona, die gerade heir bei uns auf New York Stippvisite sind)

UND ??????

Tja, UNSERE Strasse war gesperrt und in ein Filmset für den neuen Will Smith Film "I Am Legend" umgebaut worden. Der ganze Strassenrand gesäumt mit angeschwärzten Autos, zwei ausgebrannten Bussen und einer ganzen Menge wichtiger Leute am Set.

Und immer wenn es hiess: "40 seconds away. Everybody hide!", sind wir natürlich ans Fenster gesprungen um einen roten Sportwagen vorbeifahren zu sehen. Und das wiederholte sich dann im Viertelstunden-Rhythmus für die nächsten 3 Stunden.

Tja und jetzt (12 pm) ist entweder Mittagspause - alle sind weg - aber die hoechst gefährlich aussehenden angeschwärzten Autos stehen noch da. Bin mal gespannt, ob das heute nachmittag noch weiter geht.

Und es versteht sich von selbst, dass ich mir den Film im Kino ansehen werde, und wie ein Luchs aufpassen werde, ob man in der Szene mit dem roten Sportwagen, irgendwo im Hintergrund 3 "Krauts" sieht, die ihre Nasen an der Fensterscheibe plattdrücken :-))))

Infos zum dem Film: "I Am Legend":

6 Monate Drehzeit für den Sci-Fi-Actioner mit Will Smith (vom 23. September bis zum 31. März in New York)

Laut Production Weekly plant Warner Bros. eine über sechs Monate andauernde Drehzeit für ihren Sci-Fi-Actioner I Am Legend mit Superstar Will Smith (The Pursuit of Happyness) in der Hauptrolle. Basierend auf dem Buch von Richard Matheson und inszeniert von Constantine-Regisseur Francis Lawrence wird der Streifen vom 23. September 2006 bis zum 31. März 2007 in New York gedreht.Smith wird darin Robert Neville spielen, den letzten lebenden Mann auf Erden. Jeder andere auf der Welt, egal ob Mann, Frau oder Kind, ist zum Vampir geworden und dürstet nach Nevilles Blut. Am Tag ist Neville der Jäger, des Nachts verbarrikadiert er sich und betet für den Sonnenaufgang.

Der 21. November 2007 ist nach wie vor als US-Starttermin vorgesehen.

Saturday, August 26, 2006

Peter´s NYC Tagebuch
Issue 03/2006 vom 26-08-2006


Summer in the City

Hallo Ihr Lieben,
wow diesmal hat es ganz schön gedauert, aber here we are.
Mein Tagebuch mit der Sommer-Ausgabe und jetzt auch alles ONLINE !!!!!

1) Beach Opening auf Long Beach (Long Island)
Und da bin ich auch schon beim ersten Thema. Logo, wenn´s heiß wird, heißt es ab ins Schwimmbad oder wenn man so wie hier direkt am Meer wohnt – ab an den Strand. Und so haben wir es auch gemacht, mit dem Smart Cabrio (aus der DaimlerChrysler Tiefgarage) haben wir uns an einem Sonntag Anfang Juni auf nach Long Beach gemacht. Und bei all dem Wahnsinn, den Manhattan hier so bietet, ist es schon der Wahnsinn, dass man nach 45 Minuten Autofahrt direkt am wunderschönen Meeresstrand landet – und sich logischerweise erst mal so richtig den Pelz verbrennt.


Und direkt dahinter viele viele kleine aufeinandergequetschte Sommer-
häuschen – „hurrikanerprobte“ wackelige Holz- und Wellblech-
bauweise, aber irgendwie trotzdem schnuckelig – und vor allem halt direkt am Strand !!!
Da hätte ich irgendwie auch nix dagegen, oder ????

That is pretty cool, that´s beaching state of mind.

2) Championship in Germany
Tja und das Thema des Sommers war natürlich „Soccer Championship in Germany“. Und hier muss ich dann doch ganz deutlich gestehen ist der Neidfaktor (diesmal !!!) ganz auf meiner Seite, wäre echt liebend gerne zu der Zeit in Nürnberg gewesen – tja war aber leider nix.
Soccer ist hier eher Randsportart, aber immerhin wurden alle Spiele live übertragen. Hier nun zwei kurze Anekdoten.

  • Eröffnungsspiel GER vs. Costa Rica. Ich war wo ? Im Foyer des deutschen Hauses im Deutschen Konsulat (gleich gegenüber der UN) zusammen mit ca. 300 anderen Deutschen. Ich war der einzige der mit einer guten ALDI-Deutschland-Flagge bewaffnet war und mir – als ich bei den deutschen Toren, begeistert meine Flagge schwang – einige komische Blicke gefallen lassen musste, was mir denn jetzt einfiele hier wie blöd herum zu fähneln.
  • Sage und schreibe beim Stand von 3:1, mosert doch der hinter mir stehende – offensichtlich aus dem Osten der dt. Republik stammende Deutsche: „Was für ein Sch… Spiel. Des is ja mordslangweilig. Die Deutschen spielen ja so schlecht …“. Hähhhhh – was will der denn, es steht 3:1 – ist doch alles paletti.Aber es ist dann wohl doch eine ureigenste deutsche (oder ostdeutsche ???) Eigenschaft, bevor man sich über irgendwas freut, wird erst mal so richtig sich geärgert. – Warum eigentlich ?

Soweit in Kürze mein Nachbericht zur Fussball-WM. Weitere nette Berichte und Geschichten (und auch schöne, schöne Bilder mit mir drauf) findet Ihr bei unseren New Yorker Freunden Martin und Annette (einfach auf den Link "WM in USA" klicken).

3) Acronyms (Part 2) – oder die Besonderheiten im amerikanischen Sprachumgang
Und nach nunmehr fast einem Jahr gehts ja dann doch schon ein wenig besser mit dem Englischen, allerdings ist mein absolutes Liebingsthema immer noch: Akronyms und Abbreviations, die einem wenn mans nicht weiss, es ganz schoen schwer machen koennen.

Wer hier einen Refresher zum Basiskurs „American Acronyms Part 1“ braucht der schaue einfach unter meinem ersten Newsletter nach:
http://petersnyctagebuch.blogspot.com/2005/10/peters-nyc-tagebuch-issue-012005-vom.html

Wenn so jemand sagt: „I’ll send you a text“ oder I’m a good texter“ so heisst das nicht zwingend dass man jetzt von einem Texter zugetextet wird sondern einfach nur: Ich schick Dir eine SMS !!!

Oder aber auch:
· w/e = weekend
· aka = also known as
· CU = see you
· Body spam = Leute die dich im Straßengedrängel anrempeln
· Neben Metrosexual kann man jetzt auch retrosexuell sein = men spending as little time and energy as possible on their physical appearance.
· Neben Yuppies (Young urban professionals) gibts jetzt auch Neets (young people which are Not in Education, Employment or Training)

Und hier mein absoluter Acronyms Lieblingssatz dieser Ausgabe ist:

BTW – TTU LTR.

Da fragt man sich doch erst mal ob man jetzt hier das Morse-Alphabet lernen muss oder doch eher die Braille-Schrift. Doch weit gefehlt. Amerikaner sind halt einfach stinkefaul.

Hier die Lösung: By the way – talk to you later

4) Nachtrag zum TV
Auch über das amerikanische Fernsehen habe ich in meinen letzten Ausgaben schon ausführlich berichtet, aber den absoluten Hammer habe ich erst vor kurzem entdeckt (wie ihr Euch vielleicht erinnert, beim hoffnungsvollen Zappen doch mal eine vernünftige Sendung zu finden). Manch einer mag sich noch an die guten Aufklärungsshows der 80er und 90er Jahre erinnern, angefangen von Erika Berger bis hin zu Uns-Verona und Ihrer Sendung PEEP. Was aber wenn einem au einmal eine Sexberaterin auf der Glotze entgegenblickt, geschätztes Alter 80+. Ich muss gestehen, die Sendung habe ich mir dann reingepfiffen, ungläubig, amused und immer wieder überrascht. So wurden dramatische Themen behandelt wie: „Ich bekomme keinen Orgasmus wenn ich mit meinem Mann schlafe!“ OK OK – soweit so gut – ich war auch schon ganz gespannt auf den ausstehenden Ratschlag. Und prompt kam er auch: „Probiert es doch einfach mal auf der Waschmaschine, waehrend das Schleuderprogramm läufft!“ – Yupp – da schau her, da kann man ja vielleicht noch was lernen ….

Und wer glaubt, ich verscheisser Euch jetzt alle, hier der Beweiss – habe einfach fluggs den Fernseher abfotografiert.

Und wem das nicht genug ist, hier auch noch die Website: http://www.talksexwithsue.com/

...

...

(Und ich würde ja wirklich verdammt gerne wissen, wer jetzt von Euch allen auf diesen Link klickt :)))))))))

That is pretty cool, that´s New York´s TV state of mind.

Ihr Lieben, diesmal habe ich irgendwie etwas länger gebraucht, jetzt gibt’s mein Tagebuch wieder öfter, allerdings mit kleineren Beiträgen, aber dafür mit Bildern. Also schön brav einen Bookmark setzen und einfach mal wieder reinlesen.

Bis dahin alles Liebe aus New York City

Euer Peter

Thursday, August 24, 2006

"Sprich mich bloss nicht an"

Deutsche in NYC - oder die Angst des Deutschen angesprochen zu werden ...

Eine der echt schoenen Seiten der Amerikaner ist ihre Freundlichkeit und ihre Hilfsbereitschaft (ok ok das geht dann oft einher mit einer gewissen Oberflaechlichkeit).

Jedenfalls wenn man als Neu-New Yorker so wie ich wohl immer noch einer bin, mal am Subway Aufgang dumm rumsteht und offensichtlich nicht mehr weiss, wo jetzt lang geht, gibt es einfach nur 2 Moeglichkeiten:

a) Den naechsten Besten nach dem Weg fragen (so machen es die Amerikaner !!!) oder sich tpisch deutsch verhalten "Egal - ich find den Weg schon irgendwie !!!

b) Oder aber man wird unmittelbar von einem Amerikaner angesprochen, der einen fragt: " Can I help you?", weil er sieht dass du hier ziemlich verlassen und orientierungslos rumstehst.

Ich muss gestehen ich kann mich nicht daran erinnern ob mir das jeweils in Nuernberg passiert ist. Und ich muss auch gestehen, ich habe mich schon sehr daran gewoehnt, dass man hier auch jeden einfach auf der Strasse einfach so ansprechen kann und - nach was auch immer - fragen kann.

Allerdings bekomme ich auch manchmal Rueckfaelle. So geschehen gestern abend - 7.12pm Columbus Circle, an der unteren linken Ecke des Central Parks.

Ich komme gerade zurueck aus dem Park, wo ich noch ein Stuendchen in der milden Abendsonne verbracht habe. Und ploetzlich hoeren meine Ohren vertraute Laute - direkt vor mir 2 deutsche Paerchen (Mitte 2o) und mit New York Reisefuehrern bewaffnet. Ich ertappte mich dabei dass ich - da wir offensichtlich den gleichen Weg hatten - einfach hinten ihnen hertapste und ein wenig zuhoerte, worueber sich denn die deutschen Visitors in "meiner Neighbourhood" so unterhalten. Prompt an der naechsten Strassenecke ist es dann passiert. 4 orientierungslose deutsche New York Touristen horten sich zusammen um gemeinsam in die Reisefuehrer zu gucken. Und ich ??? Bin fast auf sie aufgelaufen und habe natuerlich gleich mords-amerikanisch und ueberfreundlich meine Hilfe angeboten "Kann ich Euch helfen?"

Bums - erster Fehler ! Wahrscheinlich haette ich auf englisch fragen sollen.
Alle 4 zucken zusammen, sehen mich an, als ob der leibhaftige Gangsterkoenig der Bronx vor Ihnen steht und ihre letzzte Stunde gekommen ist.

"Nein Danke !" -

(dann 3 sek Pause)

"Aber trotzdem Danke schoen."

Na gut - denke ich mir. Wer nicht will, der hat schon und gehe alleine weiter meines Weges.

Bleibt die Frage: Haben wir Deutschen so viel Angst, dass uns Fremde in unsere ureigenste Sicherheitszone eindringen koennten ???

Friday, August 18, 2006

MacPherson VS. Klum - Innenansichten zweier Supermodels

Ihr Lieben - hier ein Artikel meiner absoluten "Lieblingsmodels":

Elle MacPherson geht mir seit meines Melbourne-Parktikums vor 10 Jahren nicht mehr aus dem Kopf. Und natürlich Uns-Heidi, die hier in USA im wesentlichen durch die TV-Reality-Show "Project Runway" mittlerweile auch jeder kennt.

------------
Der Streit zweier Supermodels um den lukrativen Beinamen "The Body" wird zur Lachnummer. In den Hauptrollen der Komödie: Elle MacPherson, Heidi Klum und ein BH. Inzwischen kommen schon die ersten Vorschläge für Ersatznamen - und die sind reichlich bizarr. Alles begann mit der Präsentation eines neuen BHs. "Man nennt mich 'The Body'", verkündete das deutsche Model Heidi Klum bei der Veranstaltung des Wäscheherstellers "Victoria's Secret" in der vorigen Woche. "Und nun gibt es einen BH, der nach mir benannt ist."Glaubt man den Berichten, blieb dem Management einer anderen Schönen bei diesen Worten der Mund offen stehen. Denn: "Der Name gehört Elle." Die Sprecherin der australischen Kollegin Elle MacPherson sagte der Zeitung "New York Daily News", sie sei angesichts von Klums Aussage aus allen Wolken gefallen. "Wir haben das gesehen und dachten nur 'Oh, mein Gott'", berichtet sie. Schließlich sei der Fall doch klar: Alle wichtigen Magazine würden den Beinamen "The Body", "Der Körper" also, Elle MacPherson zuschreiben. Wichtiges Detail: Unter dem Namen "The Body" vertreibt MacPherson Kosmetikprodukte, ein Gymnastikvideo - und Unterwäsche. Dass die Kontrahentinnen den Streit vor Gericht ausfechten, scheint unwahrscheinlich, schreibt die "Los Angeles Times". Der Beiname sei zu naheliegend, als dass man rechtlichen Anspruch auf eine geschützte Marke erheben könne. Stattdessen, so schlägt das Blatt vor, sollten die beiden Damen sich am besten langsam an das Problem herantasten und einfach Körperteil für Körperteil gegeneinander antreten. In den Kategorien "Beine" und "Hals" seien sich die beiden ebenbürtig, deswegen müssten nun andere Kriterien her."Da wahre Schönheit ja von innen kommt, müssen wir zur Lösung auch die Innereien heranziehen", heißt es süffisant in der Zeitung. Da MacPherson ein paar Zentimeter größer sei, habe sie den Beinamen "Dickdarm" verdient, Klum müsse sich mit dem "Dünndarm" begnügen, fabuliert die Zeitung. Trefflich streiten könnten sich die beiden noch über "Die Bauchspeicheldrüse", "Der Zwölffingerdarm" und, auch das erspart das Blatt seinen Lesern nicht, "Die Eierstöcke".Die Verantwortlichen im Hause "Victoria's Secret" nehmen den Wirbel gelassen. Man habe Beweise dafür, dass Heidi Klum seit mindestens zehn Jahren schon als "The Body" bezeichnet werde. "Es gab einen 'Body' vor Elle, und es wird einen nach Heidi geben", sagte ein Sprecher der Firma. Und in der Tat gebe es noch mindestens eine Person, die den Beinamen "The Body" führe, sekundiert die "L.A. Times": der ehemalige Gouverneur von Minnesota und einstige Profi-Wrestler Jesse "The Body" Ventura.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,432191,00.html

Am interessantesten ist wohl die Bilderserie :-))))

Have Fun.
Peter

Thursday, July 13, 2006

Der lange Weg nach Hause
("DIE ZEIT", 13.07.2006)

Vor sieben Jahren ist die Autorin Anja Reich von "DIE ZEIT" von Berlin nach New York gezogen. Die Rückkehr ist das größere Abenteuer.

Treffender kann man das Leben hier in NYC und den Vergleich mit "good old Germany" nicht beschreiben - Deswegen: Have Fun beim Lesen !!! Peter.

Vor ein paar Wochen habe ich Milan aus der Parallelklasse in New York wiedergesehen. Er sah nicht gut aus. Er trug ein kurzärmliges Oberhemd mit aufgesetzten Schulterstücken, darunter ein geriffeltes Unterhemd, an den Füßen Badelatschen. Alles an ihm hing. Die Schultern, die Haare, die Mundwinkel, vor allem die Mundwinkel. Er war blass, hatte dunkle Schatten unter den Augen, eine viel zu große Sonnenbrille auf der Nase und sagte Sachen wie: »Ist doch keine Sicherheit in diesen Centers hier.« Er sagte Ssssenters. Das haben selbst die New Yorker verstanden. Das ganze Kino hat gelacht.
Milan und ich sind zusammen zur Schule gegangen, auf die 26. Oberschule Berlin-Lichtenberg. Er war in der A-, ich in der B-Klasse. Ein Kleiner Unscheinbarer mit Brille. In der fünften Klasse ist er weggezogen. Ich weiß nicht, warum, aber ich weiß, dass ich nicht damit gerechnet habe, ihn jemals wiederzusehen. Oder einen von den anderen. Kristian hatte ich zuletzt als Schaffner auf dem Bahnhof Nöldnerplatz gesehen, Steffen soll Schließer im Gefängnis sein. Uwe ist tot. Drei Jahre vor meiner Abreise nach New York habe ich seine Todesanzeige in der Zeitung gelesen. Es klang nach Selbstmord.
Aus Berlin-Lichtenberg kamen keine Filmstars. Dachte ich. Bis ich Milan im Tribeca Cinema auf der Leinwand wiedersah. Er spielte die Hauptrolle. Es war bei einem Screening, das die Marketinggesellschaft German Films in Robert De Niros kleinem Programmkino veranstaltete, in der Hoffnung, den Film nach Amerika zu verkaufen. Oliver Mahrdt, der German Films in New York vertritt, hatte mir erzählt, er habe da was ganz Cooles ausgegraben. Netto sei von
einem Studenten der Filmhochschule Babelsberg, spiele im Osten und habe verschiedene Preise gewonnen. Mahrdt kommt aus Heidelberg, ist aber immer so braun, als käme er gerade aus der Karibik, trägt eierschalenfarbenen Sommeranzüge und Einstecktücher. Für ihn war Netto ein kleiner, verwackelter Film aus dem Osten. Für mich war er eine Zeitreise.

Ich saß im Kino in Tribeca, hörte unter mir den A-Train der New Yorker Subway anfahren, während vor mir auf der Leinwand die S-Bahn über die Bernauer Straße rumpelte und Milan Peschel aus der A auf einem alten Ostsofa saß und sich mit dem Finger im Ohr pulte.
Ich liebe diese kleinen Filmvorführungen in Tribeca. Ich habe hier Sommer vorm Balkon gesehen, Alles auf Zucker, Zeppelin und Der Rote Kakadu. Es gibt nichts Schöneres, als abends mit der Subway von Brooklyn über die Manhattan Bridge zu fahren, die Lichter der Wolkenkratzer zu sehen, die Canal Street entlangzulaufen, an den kleinen, voll gestopften chinesischen Läden vorbei, um dann in einen langsamen deutschen Film einzutauchen. Die Menschen auf der Leinwand sprechen meine Sprache, die Probleme sind mir vertraut, es ist meine Welt, aber ich kann jederzeit wieder aufstehen und rausgehen. In eine andere Welt.
Meine andere Welt.

Ich habe 21 Jahre lang in der DDR gelebt, zehn Jahre in der Bundesrepublik, 1999 bin ich nach Amerika gezogen, das ist mein siebtes Jahr in New York. Wenn man mich fragt, wo ich zu Hause bin, weiß ich keine Antwort.
Meinem Sitznachbarn im Flugzeug erzähle ich, dass ich in Berlin geboren bin. Ost oder West, fragen sie. Ost, sage ich. Dann kommt die Stewardess mit der Einreiseerklärung. Ich bekomme die weiße, die für Nichtamerikaner mit Visum. Bei Nationalität schreibe ich deutsch, bei Wohnsitz USA. Auf dem John-F.-Kennedy-Flughafen stelle ich mich in die Schlange für Ausländer. Der Immigration Officer fragt streng, was der Zweck meiner Reise ist. Ich sage, dass ich in New York wohne und arbeite, dass hier meine Familie ist. Das ist meine Antwort.
»Warum haben Sie noch keine Green Card beantragt?«, hat mich einmal eine Frau gefragt.
Es war in Okemo, einem kleinen Skigebiet in Vermont, wo wir seit vier Jahren Winterurlaub machen. Mein Mann holte die Kinder aus der Skischule ab, ich saß im Lift und schwebte gerade über das Waffelhäuschen, die Frau neben mir kam aus Connecticut. Wir hatten uns über unsere Kinder unterhalten, auf welche Schulen sie gingen, wo wir wohnten, wo wir herkamen. Die Skilifte in Vermont sind sehr langsam. »Ich weiß auch nicht«, sagte ich. »Wir haben noch nie versucht, eine Green Card zu beantragen. Wir wollen eigentlich irgendwann wieder nach Deutschland zurückziehen.«

»Ich verstehe«, sagte die Frau, »einmal Deutsche, immer Deutsche.« Ich schluckte. Wahrscheinlich hatte sie mein Problem genau auf den Punkt gebracht. Aber ihre Bemerkung
traf mich. Sie klang abfällig. Das bin ich nicht gewohnt. Meine amerikanischen Freunde sind diplomatischer. Sie finden Berlin gut, sagen sie. Ihnen gefallen die alten Wohnungen mit den hohen Stuckdecken, die Museen, die Galerien, das Künstlerleben, die Trödelmärkte. Sie sagen, Berlin erinnere sie an das New York der sechziger Jahre, als die Stadt noch wilder und nicht so schick gewesen sei. Als Schröder gegen den Irak-Krieg war, haben sie mir gratuliert. Als Angela Merkel gewählt wurde, sagten sie, ich müsste sehr stolz sein, eine Frau als Kanzlerin zu haben. Sie verstehen, warum es uns zurückzieht. Sie beneiden uns um die Möglichkeit, in Europa und Amerika zu leben, verschiedene Kulturen kennen zu lernen. Bei unserer Abreise
damals aus Deutschland war das ein wenig anders gewesen. »Nach New York wollt ihr?«, fragten mich die Frauen meiner Babygruppe in Kreuzberg, als ich ihnen von unseren Umzugsplänen erzählte. Das war 1999, die Türme des World Trade Center standen noch, für sie klang es aber damals schon so, als würde ich ins Kriegsgebiet ziehen. Wir saßen auf einem Hinterhof, tranken Kaffee und aßen selbst gebackenen Streuselkuchen, die Kinder spielten mit Holzbausteinen. Ich sagte, dass es immer unser Traum gewesen sei, dort zu leben, und dass es auch in New York ganz gute Schulen geben solle. Sie sahen mich verständnislos an.
Deutsche ziehen nicht gerne um. Wer das Land verlässt, macht sich verdächtig. Ich muss aufpassen, was ich Bekannten in Berlin über mein Leben in New York erzähle. Aber die meisten fragen gar nicht erst. Vielleicht wollen sie nicht wissen, ob ich mich verändert habe. Vielleicht ist Veränderung für sie etwas Bedrohliches. »Bleib, wie du bist, dann wirst du sein, wie du warst«, hatten zwei Ostberliner Freunde vor unserem Umzug nach New York ins Abschiedsbuch geschrieben. »Nun lernt mal wieder Deutsch!«, stand auf einer Weihnachtskarte, die uns im dritten Amerika-Jahr erreichte.

Es klang wie ein Vorwurf. Bei meinem letzten Berlin-Besuch traf ich mich mit ein paar Freunden und Kollegen in einem italienischen Restaurant. Ich war erst am selben Morgen in Berlin gelandet und noch ein wenig durcheinander. Die Bestellung bei der italienischen Kellnerin hätte ich fast auf Englisch aufgegeben, und einmal rutschte mir »dinner« statt »Abendessen« raus.
»Es ist eine Unart der Deutschen, Anglizismen zu benutzen«, sagte der Mann einer Kollegin. Seiner Tochter sei das nicht passiert, erzählte er. Sie habe ein Jahr in Amerika verbracht, und ihre Sprache habe sich in der Zeit überhaupt nicht verändert.
»Oh, wirklich, aber warum denn nicht?«, fragte jemand. »Für meine Tochter ist Amerika das Land der Hundert-Wörter-Sprache«, sagte der Mann. Er war sehr stolz auf seine Tochter.
Ich saß vor meinem Glas Rotwein und sagte nichts. Es hat keinen Sinn. Ich kenne diese Gespräche. Auf einer Feier im letzten Sommer hat mir ein Ostberliner Musiker gesagt, dass er ja mal gespannt sei, wann die Amis endlich zugeben würden, dass hinter den Anschlägen vom 11.September in Wirklichkeit die CIA stecke. An dem Tag, als in Amerika das Stromnetz zusammenbrach, war ich auf dem Weg nach Deutschland. Meine Nachbarin erzählte mir am Telefon, dass in unserer Straße in Brooklyn die Leute mit Kerzen auf den Treppen saßen und grillten. In den deutschen Nachrichten hörte ich vor allem den Vorwurf heraus, dass das
amerikanische Energienetz völlig veraltet sei, dass es nur eine Frage der Zeit gewesen sei, bis so etwas passierte. In diesem Moment habe ich begriffen, warum es für das Wort Schadenfreude keine englische Übersetzung gibt.
Ein Bekannter, der jahrelang in Washington lebte und große Probleme hatte, sich wieder in Deutschland einzugewöhnen, hat mir kurz vor unserer Abreise gesagt, für ihn würden sich Deutsche nicht nach Ost und West unterscheiden, sondern nach Menschen, die mal im Ausland gelebt haben, und denen, die nie ihre Heimat verlassen haben. Damals habe ich nicht verstanden, was er meinte. Heute weiß ich, dass es eine wichtige Erfahrung ist, sein eigenes Leben einmal aus einer gewissen Distanz zu betrachten.

Wir sind am 13. Dezember 1999 in New York angekommen, mit dem Taxi fuhren wir über die holprige, kaum beleuchtete Atlantic Avenue zu unserer neuen Wohnung. Mein Mann flog noch in derselben Nacht weiter nach Texas. Ich blieb bei den Kindern. Am Morgen nach unserer Ankunft saß ich zwischen Umzugskisten im neuen Wohnzimmer in Brooklyn. Meine Kinder legten ein Puzzle zusammen. Ich stand am Fenster und guckte mir die Leute an, die auf dem Weg zur Arbeit waren. Ich hatte keine Ahnung, wo wir hier eigentlich gelandet waren.
Ich hatte mich auf das weihnachtliche New York gefreut, das ich von Ansichtskarten kannte. Die große Tanne vorm Rockefeller Center, den Central Park im Schnee, das leuchtende Empire State Building. Als wir am Wochenende das erste Mal nach Manhattan fuhren, regnete es, die Schlange vorm Rockefeller Center war mehrere hundert Meter lang, Leute schubsten uns mit ihren großen Einkaufstüten zur Seite, der Gameboy, den mein Sohn sich so sehr wünschte, war ausverkauft. Auf dem Rückweg stiegen wir in den falschen Subway-Zug, weil ich die Ansagen nicht verstand. In diesem Moment begriff ich, worauf wir uns eigentlich eingelassen hatten, wie beschützt wir in Deutschland gewesen waren.

Ich hatte in der Schule Englisch gelernt. Ich dachte, ich würde einigermaßen klarkommen, aber in den ersten Wochen scheiterte ich an den einfachsten Dingen. Wenn ich einen kleinen Kaffee wollte, bekam ich einen großen. Einmal klingelte ein Mann an unserer Tür. Er trug eine braune Latzhose, hatte verschiedene Gerätschaften in der Hand und sagte, er sei von der »Pest Control«. Ich sagte: »Einen Moment bitte«, und holte meinen deutschen Pass. Der Mann sah mich an, als hätte ich den Verstand verloren. Er war ein Kammerjäger. Mein Sohn behauptet, mein Englisch wäre so schlecht gewesen wie das einer russischen Immigrantin. Seins war nicht viel besser. Er war sieben. Als wir ihn auf der Public School in unserem Viertel meldeten, konnte er gerade mal sagen, wie er heißt, woher er kommt und was er gerne isst. Drei Monate lang saß er in der Schule und sagte kein einziges Wort. Als er wieder anfing zu sprechen, war sein Englisch fließend. Meine Tochter konnte überhaupt kein Englisch. Das war auch nicht nötig. Sie war nicht mal zwei, und der einzige freie Kindergartenplatz war bei »Bambi«, einer Kita, die von Russinnen und Georgierinnen betrieben wurde, die auch gerade in Amerika angekommen waren. Sie hießen Nina, Oksana und Natascha und hatten eine kleine Erdgeschosswohnung im italienischen Viertel von Brooklyn gemietet. Tagsüber spielten hier meine Tochter und amerikanische Kleinkinder mit Plastikautos, abends wurde das Spielzeug weggeräumt, die Babybetten wurden zusammengeklappt, und der Wodka wurde rausgeholt. Ich hatte mich bereits mit dem Gedanken abgefunden, dass meine Tochter genau wie ich Russisch als erste Fremdsprache lernen würde, da wurde bei uns um die Ecke ein Kindergartenplatz frei. Ich schrieb auf Russisch »Danke« auf eine Karte, eine der wenigen Vokabeln, die ich nicht vergessen hatte, Mascha malte ein Herz für Nina, ihre Lieblingserzieherin. Es war ein Abschied für immer. Als wir sie später noch einmal besuchen wollten, war sie nicht mehr da. Nina sei weggezogen, sagte Oksana, ihr Handy abgemeldet. Niemand wusste, wo sie war. Vielleicht macht sie irgendwo Karriere, vielleicht ist sie abgestürzt.

Auch das ist New York.

Meine Kinder gingen jetzt auf New Yorker Schulen. Ich hatte furchtbare Sachen über die öffentlichen Schulen in Amerika gehört. Dass die Kinder nichts lernten, die Lehrer schlecht ausgebildet seien, dass es Schießereien gebe. »Schicken Sie Ferdinand auf eine Privatschule!«, hatte mir die deutsche Lehrerin meines Sohnes kurz vor dem Umzug mit auf den Weg gegeben.
Die PS 321, die öffentliche Schule in unserem Viertel, war ein Betonkasten mit vergitterten Fenstern, aber im Klassenzimmer meines Sohnes gab es ein gemütliches Sofa und ein Klavier. Seine Lehrerin hieß Marilyn. Sie beschriftete das Klavier, das Sofa und die anderen Gegenstände in Deutsch und in Englisch und kaufte sich ein Wörterbuch, damit sie sich besser mit meinem Sohn verständigen konnte. Ferdinand mochte seine neue Schule vom ersten Moment an. Die Lehrer waren nicht so streng, der Unterricht nicht so förmlich wie in Berlin, alle versuchten, ihm das neue Leben zu erleichtern. Die Mutter einer Mitschülerin, eine Opernsängerin, schenkte ihm ein Mickymausheft auf Deutsch, das sie mal von einer Tournee mitgebracht hatte, Matthews Eltern luden ihn nach Hause ein, Derek, ein Nachbarsjunge, half ihm bei den Hausaufgaben. Es war als hätten alle nur auf unsere Ankunft gewartet. Auf dem Weg zur Schule wurden wir von wildfremden Menschen angesprochen, die gehört hatten, dass wir gerade erst hergezogen waren. Sie boten uns ihre Hilfe an, stellten uns anderen Deutschen vor, luden uns ein. Anfangs dachte ich, nur wir würden so freundlich empfangen. Bis ich die Geschichten anderer New Yorker hörte.

Ich erzähle meinen Freunden in Berlin davon, wenn sie mich fragen, was ich von den Amerikanern halte. Manche sehen mich an, als wäre ich selbst schon eine. Vielleicht haben sie Recht. »Hallo, wie geht´s?«, frage ich meine Kollegen, wenn ich in Berlin anrufe. Manchen verschlägt das die Sprache. Ich sitze in Brooklyn an meinem Schreibtisch, höre ihr Atmen am Telefon und spüre ihre Nöte. Es ist mitten am Arbeitstag, sie haben den Kopf voll, und ich frage sie völlig gedankenlos nach ihrem Befinden. Vielleicht ist gerade jemand gestorben oder entlassen worden, oder es gab Ärger mit dem Chef. Sie wissen gar nicht, wo sie anfangen sollen.
»Na ja, geht so«, sagen sie nach einer Weile. »Könnte besser gehen.« Oder: »Unverändert.«
In New York müsste man sich nach so einer Auskunft ernsthaft Sorgen machen. New Yorker sagen: »Good.«
Oder: »Fine.«»Okay« heißt schlecht. »Not too bad« bedeutet miserabel.
Ich rede dann übers Wetter. »In New York scheint die Sonne, keine Wolke am Himmel«, rufe ich ins Telefon. »In Berlin sind 30 Grad«, sagt mein Redakteur. »Herrlichstes Sommerwetter«, erfahre ich von meiner Freundin. Das Wetter, habe ich festgestellt, gehört zu den wenigen Belanglosigkeiten, über die Deutsche sprechen können. Alles andere gilt als oberflächlich. Ich glaube, dass ich in dieser Hinsicht für viele eine Zumutung geworden bin.


Ich werde nervös, wenn bei Familienfeiern alle stumm am Tisch sitzen und darauf warten, unterhalten zu werden. Ich habe keine Lust mehr, auf Partys bis um zwei Uhr morgens zu warten, um endlich ein vernünftiges Gespräch führen zu können, weil dann auch die Letzten aufgetaut sind. In New York dagegen sind mir Partys oft nicht lang genug. »Abendessen von 20 bis 22 Uhr« steht auf den Einladungen. Hochzeitsfeiern sind nach drei Stunden vorbei. Gerade wenn es gemütlich wird, muss man wieder gehen. Ich fühle mich oft hin- und hergerissen. In Berlin fehlt mir die Energie von New York, in New York sehne ich mich nach der Langsamkeit von Berlin. Ich sitze im Restaurant in Prenzlauer Berg und ärgere mich, dass der Kellner nicht kommt. In Brooklyn bringt er schon die Rechnung, wenn ich noch beim Nachtisch bin. Im
Prospect Park gehen mir die Eltern auf die Nerven, die ihre Kinder loben, nur weil sie mal alleine die Rutsche runtergerutscht sind. In Friedrichshain zucke ich zusammen, wenn ein Vater auf dem Spielplatz sein Kind anbrüllt. Mir kommen vor Rührung die Tränen, wenn ich im Flugzeug sitze und unter mir die flachen deutschen Landschaften sehe, manchmal ist es so diesig, dass ich Berlin erst sehe, wenn das Flugzeug auf der Landebahn aufsetzt. Wenn ich über New York fliege, sehe ich die Brücken, das Meer und die Skyline von Manhattan, der Himmel ist blau und hoch, und ich fühle mich federleicht.

Als ich das erste Mal nach meinem Amerika-Umzug nach Berlin zurückkehrte, hatte ich das Gefühl, die Stadt wäre in meiner Abwesenheit geschrumpft. Alles war so klein, so flach, so langsam und so leise. Nachts lag ich schlaflos im Bett meiner Mutter in Köpenick und vermisste das Rauschen New Yorks. Um vier Uhr morgens steckte ich mir die Ohrstöpsel aus dem Flugzeug so tief in die Ohren, bis es rauschte. Nach zwei Wochen flog ich wieder zurück, ins laute, verrumpelte New York. Auf den Bürgersteigen lagen Müllsäcke herum. Im Haus gegenüber wurde gerade ein Mann nach einer Messerstecherei abgeholt. In unserem Wohnzimmer lag ein toter Vogel, den unsere Katze erlegt hatte, die Blumen auf dem Balkon waren vertrocknet, obwohl die Nachbarin versprochen hatte, sie zu gießen. Ich setzte mich in den Sessel, rief meine Mutter an und sagte, dass wir bestimmt nicht mehr lange in New York bleiben würden.

Das war vor sechs Jahren.

Ich werde oft gefragt, wo ich mich wohler fühle, in Berlin oder in New York. Ich weiß es nicht. Ich glaube, ich bin immer noch froh, überhaupt die Wahl zu haben. Ich komme aus dem Osten. Ich bin am Nöldnerplatz aufgewachsen, in einer niedrigen Zweieinhalbzimmerwohnung, die in den dreißiger Jahren für Reichsbahnbeamte gebaut worden war. In unserer Straße gab es eine Drogerie und einen Bäcker, wo man Zuckerkuchen und das beste Brot der Welt kaufen konnte. Auf unserem Hof stand ein kleines Heizhaus. Morgens bin ich vom Schippen der Heizer wach
geworden; wenn meine Mutter die Fensterbretter abwischte, war der Lappen schwarz, aber dafür hatten wir warmes Wasser und brauchten keine Kohlen zu schleppen.
Meine Schule war im Hans-Loch-Viertel, einem Siebziger-Jahre-Plattenbaugebiet, in dem Familien aus verschiedensten sozialen Schichten wohnten. Die Eltern meiner Mitschüler waren Arbeiter, Antiquitätenhändler, Hausfrauen, Diplomaten, Professoren. Wir haben viele Klassenfahrten gemacht und viel gelacht, zumindest kommt mir das heute so vor. Manche meiner Mitschüler können sich an jede einzelne Unterrichtsstunde erinnern. Bei mir ist fast alles weg. Ich erinnere mich, dass mir einmal auf dem Hof die Großen die Mütze weggenommen und in die Mülltonne geworfen haben, dass Frau Huhn, unsere Geografielehrerin, uns in der letzten Stunde vor den Ferien Edgar Allan Poe vorlas, was ich liebte. In der dritten Klasse fragte uns unsere Lehrerin, welche Jahreszeit die schönste sei. Einer sagte Frühling, ein anderer Winter, ich sagte Sommer. Meine Lehrerin war nicht zufrieden. Sie fragte weiter. Irgendwann sagte jemand Herbst. Aber Herbst stimmte auch nicht. Unsere Lehrerin ließ uns die Auflösung in die Hefte schreiben: Alle Jahreszeiten sind schön.

Ich hatte damals häufig das Gefühl, etwas Falsches zu sagen, zu denken, zu machen. Bis vor kurzem dachte ich, das hatte mit der DDR zu tun. Bis ich vor drei Jahren mit meiner Tochter in Berlin auf einem Kinderfest war. Alle möglichen Kunstvereine hatten Stände aufgebaut. Meine Tochter war erst begeistert, fühlte sich dann aber irgendwie eingeengt. Beim Malen gab es Schablonen, beim Basteln mit Keramik musste sie sich für eine Tierform entscheiden, die sie nur noch bemalen durfte. Meine Tochter wollte nicht mit Schablonen malen und Keramik-Igeln Mund und Nase aufzeichnen. Sie ist keine Vorgaben gewöhnt. Sie malt und bastelt, was ihr in den Kopf kommt. In ihrer New Yorker Schule hat sie gelernt, dass man in der Kunst keine Fehler machen kann.

Deutsche wollen alles richtig machen. New Yorker versuchen das gar nicht erst. Es gibt hier so viele unterschiedliche ethnische Gruppen, Religionen und Kulturen. Es ist unmöglich, sich auf einen Standpunkt zu einigen. Wenn wir diskutieren, hören sie sich meine Ansicht ruhig an und sagen dann, was sie davon halten. Es scheint sie weder zu überraschen noch zu ärgern, dass ich anders denke als sie. Ich weiß noch, wie ich das erste Mal mit dem Q-Train von Brooklyn nach Manhattan fuhr. In Coney Island stiegen Russen ein, am Ocean Parkway orthodoxe Juden, in Park Slope kamen weiße Mittelstandfamilien dazu, in der Atlantic Avenue Araber und in der Canal Street Chinesen. Die Subway-Fahrt dauerte gerade mal 45 Minuten, aber sie kam mir vor wie eine Weltreise.
Meine Freundin Debra amüsiert sich heute noch darüber, wie erschrocken ich war, als sie mir erzählte, dass sie Jüdin ist. Sie behauptet, ich hätte mich bei ihr sofort für die Verbrechen der Deutschen entschuldigt, obwohl aus ihrer Familie niemand im Holocaust
gestorben ist. Ich glaube, sie übertreibt ein wenig, aber nie werde ich vergessen, wie ich zum ersten Shabbat-Dinner meines Lebens Krabben als Vorspeise mitgebracht habe, weil ich nicht wusste, dass Schalentiere nicht koscher sind. Die Gastgeber haben die Krabben tapfer aufgegessen und mir versichert, dass sie nicht besonders religiös seien. Aber vermutlich reden sie heute noch über mich. Die Deutsche mit den Schalentieren.

Als wir später einmal zum Chanukka-Feiern eingeladen waren und der Gastgeber an alle männlichen Gäste jüdische Kappen verteilte, war mein Mann der Erste, der seine aufhatte, und der Letzte, der sie wieder abnahm. Wir bemühen uns immer noch, keine Fehler zu machen, aber langsam werden wir gelassener.

Zu Weihnachten laden wir unsere Freunde zu uns nach Hause ein. Meine schwedische Freundin bringt Lachs und selbst gebackenes Brot mit, ich mache Würstchen mit Kartoffelsalat. Gegen sieben rumpelt es auf dem Dach. Dann steigt Mike, unser irischer Nachbar, der Santa Claus spielt, schnaufend die Dachluke hinunter und verteilt Geschenke. Mike ist weniger streng als die deutschen Weihnachtsmänner. Nie fragt er die Kinder, ob sie auch artig waren, dafür lässt er sich zum Schluss gerne mit den weiblichen Gästen fotografieren, mit den Männern trinkt er Whiskey. Zum Festtagssingen gehen wir immer in die Old First Reformed Church, das ist eine protestantische niederländische Kirche, deren Pfarrer im Gottesdienst für den amerikanischen Präsidenten und das Kyoto-Abkommen betet. Für ihn ist das kein Widerspruch. An diesem Abend aber wird nicht gebetet. Der Chor unserer jüdischen Nachbarin singt Gospels, der Kirchenchor das deutsche Weihnachtslied Still, still, still, weil´s Kindlein schlafen will. Alle in der Kirche singen mit, laut und falsch. Auch bei Imagine oder den
Eight Days of Chanukah, die vom schwarzen Highschool-Mädchenchor angestimmt werden. Das ist das Finale. Sechs dicke, hüftenschwingende Mädchen stehen unter Jesus am Kreuz und singen John Lennon. Sie haben wunderbare Stimmen.


Es klingt vielleicht ein bisschen kitschig, aber in diesen Momenten liebe ich New York, ich kann mir sogar vorstellen, für immer hier zu bleiben. Ich muss mich hier nicht festlegen, das ist das Angenehme. Ich bin Ostdeutsche, Deutsche, Europäerin, New Yorkerin.
Vor einem halben Jahr bekam ich eine Einladung zum Klassentreffen mit meinen Lichtenberger Mitschülern. Auf der Postkarte war unsere Schule im Hans-Loch-Viertel abgebildet. Wir hatten 1984 die Schule beendet, fünf Jahre später war die Mauer gefallen, also genau zu dem Zeitpunkt, als viele wahrscheinlich die Weichen fürs Leben bereits gestellt, einen Beruf gelernt und eine Familie gegründet hatten. Wahrscheinlich waren sie jetzt arbeitslos oder Hartz-IV-Empfänger. Ich kannte Ostdeutsche in meinem Alter, auch in New York, aber ich fürchtete, dass sie nicht besonders repräsentativ waren. Sabine aus Thüringen ist Filmproduzentin, Solveig aus Dresden hat vor der Wende einen Juden aus Amerika geheiratet, Uwe hat in China gelebt, bevor er sich ein Townhouse in Harlem gekauft hat. Als er vor ein paar Monaten 40 wurde, lud er Kollegen von der New York University, deutsche Freunde und die halbe osteuropäische New Yorker Schwulenszene in eine Bar in Chelsea ein. Sein Freund aus Leipzig
legte HipHop auf, auf den Monitoren über der Bar lief der DDR-Film Coming Out mit englischen Untertiteln.

Das war meine letzte Ost-Party.

An einem wolkenlosen New Yorker Spätherbsttag saß ich im Flugzeug nach Berlin. Ich war mir sicher, dass das meine weiteste Zeitreise werden würde. Das Klassentreffen fand in einem Klub an der Warschauer Straße statt. Rechts standen die Männer, links die Frauen, genau wie früher bei der Disko in der Klub-Gaststätte Drushba, die gegenüber unserer Schule war. Es gab Prosecco, Berliner Pilsner, Buletten und Schnittchen. Auf einem Tisch lagen alte DDR-Schulbücher, Schönschrifthefte, FDJ-Abzeichen, Wimpel von den Weltfestspielen der Jugend. Aus den Boxen sang Nena Nur geträumt. Wir erzählten uns unsere Lebensgeschichten. Es war gar nicht so schwer. Hartmut hat sich nach der Wende drei Tankstellen gekauft und eine Firma für Eisenbahnlogistik mit 40 Angestellten aufgebaut. Man kann sich bei ihm Dampflokomotiven ausleihen. Gritta ist Sportpädagogin in einem Jugendzentrum, Ricarda Bauingenieurin. Oliver massiert Rentner in einem Erholungsheim an der Ostsee, im Sommer surft er. Heiko zieht gerade mit seiner Familie nach München um, weil er da eine gute Stelle bei Puma gefunden hat, André ist Eventmanager in der Schweiz, András führt ein Weinrestaurant in Budapest. Steffen, der 1989 über Ungarn in den Westen geflüchtet war, lebt heute wieder in Ostberlin und arbeitet als Sozialbetreuer in der Haftanstalt Tegel. Andreas´ drei Blumenläden sind pleite. Er hält seine Familie mit verschiedenen Jobs über Wasser, arbeitet als Saunaaufgießer, Floristenverbandsgeschäftsführer und Kellner. Es ist vermutlich ein hartes Leben, aber er hat an diesem Abend nicht einmal geklagt. Olaf, der Ruhigste aus unserer Klasse, hat den neuen Airbus mitentwickelt. Er hat mir in jener kalten Berliner Nacht erklärt, was man alles berechnen muss, damit sich so ein schwerer Körper in der Luft halten kann. Ich habe nur das Wichtigste behalten: Man braucht sich keine Sorgen zu machen, mit vielen übergewichtigen
Amerikanern in einer Maschine zu sitzen, weil das Schwerste sowieso der Treibstoff ist.
Milan kam erst kurz vor Mitternacht, direkt aus der Volksbühne. Die Vorstellung von Schuld und Sühne, in der er mitspielte, hatte so lange gedauert. Er trug kein Hemd mit aufgesetzten Schulterstücken.

Das hört sich wahrscheinlich arrogant an, aber meine Klassenkameraden haben mich überrascht. Ich war erstaunt, wie viel sie erlebt haben, wie beweglich sie waren. Ihre Lebensläufe waren weniger geradlinig als die vieler Westdeutscher, sie erinnerten mich eher an die Lebensläufe meiner amerikanischen Freunde, die jede Veränderung in ihrem Leben auch gleichzeitig als Chance begreifen.
Vielleicht ist es aber auch eine Generationsfrage. Vielleicht waren wir damals gerade noch jung genug, um noch einmal neu anzufangen. Vielleicht ist Ostberlin gar nicht so weit von New York entfernt, wie ich immer gedacht habe.


Im August ziehe ich nach Berlin zurück.

DIE ZEIT, 13.07.2006 Nr. 29

Friday, March 31, 2006

Peter´s NYC Tagebuch
Issue 02/2006 vom 31-03-2006

SPRINGBREAK – der Frühling ist da


Hallo Ihr Lieben,

der Frühling ist da und so wie es aussieht auch (endlich) bei Euch in good old Germany. Bei uns vor dem Fenster hat der Baum bereits seine ersten grünen Blättchen – es kann also nicht mehr so lange dauern bis es warm wird. The spring breaks – wobei das ja wohl eher daher bekannt ist, dass wildgewordene amerikanische Teenager exzessive Parties feiern.

Und was mache ich ???

Jawoll, ja. Liege mit der ersten Frühlingsgrippe im Bett, schniefe, huste und langweile so vor mich hin – also die beste Zeit für den nächste Ausgabe meines Tagebuchs.

1) Nachtrag zum letzten Newsletter (Winter in NYC ) – Wintereinbruch in NYC

Kaum hatte ich den letzten Newsletter verschickt und mich über den nicht vorhandenen Winter hier in NYC beschwert, kam hier am Wochenende darauf ein Blizzard und es hat innerhalb von 12 Stunden 60 cm Neuschnee gehabt. Wow – I loved it.
Und was machen die crazy New Yorker – THEY DEFINITELY FREAKED OUT !!!
Langläufer im Central Park und in der Fifth Avenue, in den Nachrichten kam nichts anderes mehr als Blizzard, Blizzard und noch mal Blizzard. Aber das Beste war die Schlagzeile in der NY Times am nächsten Tag: „The big white Dig-out“ (also „Das große weiße Ausgraben“)
Und im Lokalfernsehen hier in NY1 kamen den ganzen Tag nach dem Wetterbericht „Schneeschaufel-Tips“ / Shovelling Tipps:
- Zum Schneeschaufeln warm anziehen !!
- Ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen!!
- Am besten einen Snow-blower mieten !!
- Ausreichend Pausen einlegen !!
- Menschen mit Herzfehler sollen besser nicht schippen !!

HÄÄÄÄ ??? Habe ich das richtig verstanden. Gehe ich auf die nächsten Yeti-Trekking-Tour in den Himalaya, oder schaufele ich gerade mal die 10 qm vor meiner Garage frei ?? Aber offensichtlich ist die amerikanische Seele, so leichtgläubig, dass 77-jährige Herzkranke, die schon seit 4 Tagen nichts mehr getrunken haben, nur in Short bekleidet, 2 Stunden zum Schneeschippen losziehen. – Wahrscheinlich gibt´s hier so was wirklich.

Aber nach 2 Tagen war es mit der Schneeherrlichkeit wieder vorbei, 16 Grad über Null ließen den Schnee nicht lange überleben. Aber immerhin hatten wir nun 3 TAGE richtigen Winter hier in NYC.

Anbei auch ein kleines Fotos von Pjotr Brünkovitch auf dem Kreml (naja ok am Eingang vom Central Park).

That was really really cool, that´s winter state of mind.

2) Nationalstolz und Identifikation in den USA.


Als gut erzogener Deutscher meiner Generation, die Hitler und den Nationalsozialismus mitunter nur noch aus den Erzählungen unserer Eltern und Großeltern kennen, ist nach außen getragener Nationalstolz ein absolutes Fremdwort wenn nicht sogar ein Tabu-Thema.
Auf ein völlig konträres Verhalten muss man sich allerdings gefasst machen, wenn man mit der amerikanischen Seele konfrontiert wird, die vor nationalem Selbstbewusstsein nur so strotzt. Das merkt man ja ohnehin schnell, aber trotzdem treibt es mitunter recht sonderbare Blüten. Nun also zwei aktuelle Beispiele:

Beispiel 1: Vorletztes Wochenende, respektive der Freitag davor, wurde weltweit und NATÜRLICH auch in NYC der St. Patricks Day gefeiert. Für alle Freunde des guten irischen Guiness Bieres ist klar, an diesem Freitag heißt es, auf in die nächste irische Kneipe, weil da geht bestimmt der Punk ab.

Auch so in NYC ??? Schnick schnack – weit gefehlt !!!!

An diesem Tag besteht ganz New York nur noch aus Iren, so auch der Kommentar eines TV-Journalisten in der Nachrichtensendung an diesem Tag: „on this day every American wants to be Irish“.

Der St. Patrick’s Day ist eigentlich ursprünglich, der am 17. März begangene Gedenktag zu Ehren des irischen Nationalheiligen St. Patrick. Er war der erste Missionar in Irland. Er ist ein Gesetzlicher Feiertag in der Republik Irland, in Nordirland, im Überseegebiet Montserrat sowie der kanadischen Provinz Neufundland. Der St. Patrick's Day wird weltweit von Iren, irischen Emigranten und zunehmend auch von Nicht-Iren gefeiert (AHAAAAA ich wusste doch dass da was faul war !!!). In Dublin und den meisten anderen irischen Städten machen große Paraden und vielfältige laute Aktivitäten den St. Patrick's Day zu einem bunten Volksfest. Die weltweit größten Paraden finden in Dublin, New York City, Boston, Manchester und Savannah statt; und selbst in der britischen Hauptstadt London finden jährlich eine Parade und ein Festival statt.

Und diese Parade (die übrigens die größte in NYC überhaupt ist) ging von 11.00 Uhr morgens bis 17.00 Uhr nachmittags und wurde live im TV übertragen. Über 300 Musikgruppen jedweder Couleur marschierten die ganze Fifth Avenue entlang und begeisterten über 250.000 Menschen, die die Straßenrände säumten. Unter anderem fanden sich da auch mehrere Dudelsack-Gruppen in Schottenröcken (seit wann haben sich die Iren Schottland einverleibt ???) und jede Feuerwehr- und Polizeistation der Stadt NYC marschiert mit einer eigenen Gruppe da mit. (Offensichtlich auch alles Iren ???). Besonders ausgiebig wurde auch diskutiert, dass im Jahre 2002, die St. Patrick´s Day Parade, die erste gemeinsame Zusammenkunft aller Feuerwehrleute, nach dem 11. September 2001 war, und zu Ehren der 343 an diesem Tag gefallenen tapferen Nationalhelden (irisch ???) seitdem die Feuerwehr auf dieser Parade 343 amerikanische Flaggen mit sich trägt.

Irgendwie sind die Amis da ja schon clever. Da wird einfach mirnixdirnix der ur-irische christliche Nationalfeiertag umgemodelt in einen Gedenkmarsch für die Opfer des 11. September – und alle finden das toll.

Und darüber hinaus ist der St. Patrick´s Day der einzige Tag im Jahr, wo (stillschweigend) geduldet wird, dass auf der Straße Alkohol getrunken wird, man überdurchschnittllich viel Besoffene auf den Straßen sieht usw. usw.

Fazit: Dudelsäcke – Schottenröcke – 11. September – Irland ? – Also mir kam das alles irgendwie spanisch vor !!!

Beispiel 2: Fernsehsport im Lande des Sports.
Dass die Amerikaner ein absolut sportfanatisches Völkchen sind, ist ja auch nix neues. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass man im Time Warner Kabelpackage 15 Kanäle im Programm hat, die 24 h am Tag nur Sport bringen.
ABER: Wen wundert´s. Logischerweise nur amerikanischen: College Baseball, College Football, College Basketball usw. usw.

Ich mich aber richtig gefreut, als jetzt die Winterolympiade in Turin anstand. Da wird ja dann wohl auch Olympia rund um die Uhr zu sehen sein. Doch weit gefehlt !!!!

Live-Übertragungen gabs nur bei Sportarten mit amerikanischen Medaillenhoffungen und sonst nur abends kurze Tageszusammenfassungen. Aber am schönsten waren die Liveübertragungen (idR 2 Stunden lang) von Curling (früher hieß das mal Eisstockschiessen) und live gab es auch Eishockey satt. Das aber war´s. Mehr nicht !!!
Also blieb auch hier, wie so oft nur das Internet um mich auf dem Laufenden zu halten, was unsere Biathleten geschossen oder auch nicht geschossen hatten.

3) TV in the U.S.
Aber das Allerbeste beim amerikanischen Fernsehen ist ja ohnehin, dass man die Qual der Wahl zwischen mehreren Hundert Kanälen hat und die meisten Filme und Serien mindestens vier- bis sechsmal pro Woche wiederholt werden. Und man sich natürlich jederzeit mit den „top-aktuellen“ Serien, wie Dallas, Die Waltons, Meine kleine Farm oder auch der ersten Staffel von Sex and the City über Wasser halten kann.
Bei derart vielen, derart hoffnungslos uninteressanten Kanälen zur Auswahl guckt man am Ende eigentlich nichts mehr richtig. Doch eines ist erschreckend: Obwohl das Fernsehen, hier komplett schwachsinnig ist, obwohl man anfängt zu heulen und sich die Haare zu raufen und weiche Speisen auf den Bildschirm wirft, ist es gleichzeitig unwiderstehlich. Wie mir ein Freund erklärt hat, sieht man auch nicht fern, um zu sehen, was läuft, sondern um zu sehen, was außerdem sonst noch läuft. Und das sist auch das Einzge was man dem amerikanischen Fernsehen zu Gute halten muss, dass auch dauernd noch was anderes läuft. In der Hoffnung ein vernünftiges Programm zu finden, zappt man sich so durch 200 Kanäle durch, um danach festzustellen, dass man vergessen hat, was im ersten war, und fängt wieder von vorne an, in der lächerlich optimistischen Hoffnung, dass man diesmal noch was Fetziges findet.

Die einzige Alternative, die man dazu hat, heißt hier Netflix. Über Netflix kann man für eine Monatsgebühr von $ 14,99 soviele DVD´s im Monat ausleihen wie man will. Man bekommt sie per Post zugeschickt und hat immer 3 DVD´s gleichzeitig zuhause, was soviel heißt, wenn man einen Film gesehen hat, steckt man ihn in die Post und 2 Tage später kommt schon der neue Film aus der im Internet gepflegten „Ausleihliste“. Das ist irgendwie schon ganz nett – man muss nicht dauernd zur Videothek, sondern sucht sich im Internet seine Filme aus und bekommt sie nach Hause geschickt. Sowas ähnliches habe ich gesehen, bietet jetzt auch Amazon in Deutschland an: Amazon DVD-Verleih (einfach auf den Link klicken.

That is pretty cool, that´s New York´s TV state of mind.


4) Wanna be an Abersnobbie ???

Neben all den Luxusmarken, wie Cartier, Louis Vuiton, Prada oder D&G und den Nobel-Einkaufläden wie Tiffany und SAKS (dem Traum aller Frauen und gleichzeitg auch der Alptraum der Kreditkarten ihrer Männer) finden sich auch ganz andere Szenen hier in der Einkaufsmeile von NYC – der Fifth Avenue !!!

Der nackte Oberkörper des Jünglings ist mit Wachs behandelt, völlig haarlos. Er trägt eine Shorts im Military-Look, die in ständiger Gefahr scheint, noch weiter herabzurutschen und streicht sich cool und gelangweilt durch die blonden Haare. Über dem Bund lugt knapp unter dem Waschbrettbauch die Unterhose hervor. Sein Kumpel hat immerhin ein Polohemd übergezogen. Die nackten Füße der beiden stecken in Flipflops. Zwei 15-jährige Mädels kichern verlegen, als sie die beiden Schönlinge passieren. Das ist keine Strandszene aus dem letzten Sommer auf Long Island.

Der Adonis und sein Kollege bilden das Empfangskomitee für Kunden des neuen Flagship-Store von Abercrombie & Fitch, der nicht nur bei amerikanischen Teenagern und jungen Erwachsenen angesagtesten Modemarke. Selbst im Januar, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, senden die Türwächter des Ladens auf der New Yorker Luxusmeile 5th Avenue, gleich neben Prada und gegenüber von Tiffany’s, eine eindeutige Botschaft: Hier gibt’s die richtigen Klamotten für alle, die jung, schön, cool und sexy sind. Oder es sein wollen. Das Label Abercrombie & Fitch hat sich zu einer der erfolgreichsten Modemarken in den USA entwickelt. Auch unter deutschenTeenagern haben A&F-Klamotten bereits Kultstatus.

Was in den Siebzigern die Levi’s war, in den Achtzigern vielleicht Guess, das ist bei der heutigen Teenagergeneration A&F.

David Abercrombie gründete 1892 in Lower Manhattan einen kleinen Outdoor-Store mit allerlei Ausrüstung zum Campen, Fischen und für die Jagd. 1900 kaufte sich der Anwalt Ezra Fitch als Partner in die Firma ein, bereits 1909 gaben Abercrombie & Fitch ihren ersten Katalog mit 456 Seiten heraus. Bald hatten sie 50 000 Kunden in aller Welt und eröffneten 1913 ein großes Geschäft nahe der Fifth Avenue. Mit der Erweiterung ihres Sortiments auf Sportbekleidung stieg A&F schnell zum Lieblingsausstatter der Reichen auf, die in ihrer Freizeit auf Safari in Afrika, die Elchjagd in Kanada oder zum Hochseefischen in die Karibik fuhren. 1939 lautete der Slogan „The Greatest Sporting Goods Store in the World“. Noch bis in die Sechzigerjahre setzte sich die Erfolgsgeschichte fort, doch in den Siebzigern folgte der Absturz, der in einer Pleite 1977 seinen Tiefpunkt fand. 1988 kaufte der Bekleidungseinzelhändler The Limited die Überbleibsel, zu dieser Zeit 25 A&F-Läden, und heuerte 1992 Michael Jeffries als CEO an. Jeffries orientierte die Marke völlig neu: als Label für Teenager und College-Studenten aus guter Familie. So ließen sich selbst Promis wie Ex-Präsident Bill Clinton oder das Sport-Biz-Paar Victoria und David Beckham in die Läden locken. Die Folge: In nur drei Jahren brachte Jeffries den Laden wieder in die Gewinnzone, hat dabei einen Nerv getroffen, einenTrend gesetzt, eine Fangemeinde gefunden, die „Aber-Snobbies“.

Aber warum stehen vor dem Laden diese Modellathleten? Vorstandschef Jeffries erklärt die Idee: „Coole, gut aussehende Jungs ziehen coole, gut aussehende Mädels an, die wiederum ziehen coole, gutaussehende... alles klar?“ Wer auf der 5th Avenue an den beiden Jünglingen vorbei in den Laden geht, tritt in eine andere Welt. Die Pupillen weiten sich, denn in die vier Ebenen dringt kein natürliches Licht. In den Schaufenstern präsentiert A&F nicht etwa seine Kollektion den zahlreichen Passanten, sie sind mit Brettern verrammelt. Das ist schon ein wenig sonderbar – eine Riesen-Schaufensterfront – total mit Brettern verrammelt. Aber gut. Innen beleuchten zahlreiche kleine Deckenstrahler die Waren in den oft grellen Farben, die sich in Vitrinen, auf schweren Tischen und in Holzregalwänden präsentieren. Verwaschene und löchrige Jeans sind wie wertvolle Kunstwerke unter Glas ausgestellt, die teuerste für 198 Dollar. „Aber wir hatten auch einmal eine limitierte Designerkollektion für 400 Dollar das Stück“, sagt die langbeinige Schönheit hinter dem Tresen. Es riecht nach einem schweren Männerduft, jeden Tag wird der Laden mit Parfüm besprüht. Eine andere Verkäuferin in Leggings und Badelatschen singt zur dröhnenden Musik, während sie T-Shirts faltet. Sie muss wie in der Disco fast schreien,wenn sie umherstreifenden Kunden Hilfe anbietet. Zwischen zwei Regalen ragt ein gewaltiger Elchkopf in den Raum, in der Ecke gegenüber steht ein Schrank gefüllt mit alten Jagdwaffen. Ernest Hemingway hat sich mit einer Flinte von A&F erschossen. In der dritten Etage sitzt eine Mutter in einem der schweren Ledersessel und hält sich bei dem Radau die Ohren zu. Ihre völlig enthusiasmierte Tochter hat bereits mehrere Teile erbeutet und auf der Lehne abgeladen. „Schau Mami, wie cool“, quietscht sie, als sie mit einem grellgrünen Spaghettiträgertop um die Ecke stürmt.

Nicht alle Mütter spielen so verständnisvoll mit, wenn ihre Kids auf A&F-Klamotten stehen. Der zwischen 1997und 2003 herausgegebene Katalog „A&F Quarterly“ brachte die Konservativen in Amerika auf die Barrikaden. Saftige Interviews mit Pornostars, viel nackte Haut, Artikel und Bilderstrecken, die angeblich Alkoholkonsum, Gruppensex, Homosexualität und Oralsex verherrlichten – das war zu viel für das prüde Amerika. Dennoch trugen die „Aber-Snobbies“ – so der Spitzname für die A&F-Fraktion unter Teenagern – zum Entsetzen so mancher Eltern T-Shirts mit eindeutig zweideutigen Sprüchen: Mädels mit Brustaufschriften wie „Who needs a brain when you have these“. Oder Jungs mit „I have a Big One“. (Da fragt sich dann der „Normalo-Deutsche“: UND ??? und sofort dringt in meine Erinnerung der Besuch in dem Fitnessstudio von dem ich das letzte Mal berichtet habe)

Es folgten Boykottaufrufe von Frauenorganisationen, die aber lediglich zur Folge hatten, dass sich die A&F-Klamotten unter hormongetriebenen US-Teenagern nur noch größerer Beliebtheit erfreuten. Tun, was die Eltern verboten haben – das ist fast überall Teil des Rituals von 17-Jährigen. Heute sind die T-Shirt-Aufdrucke weniger aggressiv, aber schlüpfrig geblieben. „What happens in College stays in College“ heißt es auf aktueller Ware im Flagship-Store. Oder: „Maybe I’m not perfect, but parts of me are pretty awesome.“

Auch deutsche Prominente, die zwar altersmäßig längst der Zielgruppe entwachsen sind,wie Nationaltorwart Oliver Kahn oder der TV Total-Berufsjugendliche Stefan Raab, machen mit ihrer A&F-Garderobe Werbung für die US-Bekleidungsmarke. Dabei wird das Label nach Aussage aus der Konzernzentrale in New Albany, Ohio, frühestens Anfang 2007 mit eigenen Läden nach Deutschland kommen. Bis es so weit ist, wird A&F alle Hände voll zu tun haben, Fälscher etwa aus derTürkei und China davon abzuhalten, den Markt zu überschwemmen und so möglicherweise die Marke in Europa zu beschädigen, bevor man dort losgelegt hat. Denn warten werden deutsche Kids kaum. Sie wollen auch cool sein.

Und wer die Chance auf einen Einkaufstrip in NYC hat, der darf den Besuch bei A&F nicht auslassen, wie auch kürzlich einer unserer Besucher (der namentlich nicht genannt werden wollte). Unser Rat sich für Klamotten erst einmal im Kaufhaus Century 21 umzusehen, weil es dort alle möglichen Marken viel billiger gebe, schlug er nach kurzer Besichtigung in den Wind: „Das ist mir viel zu sehr Wühltisch und Chaos und überhaupt nicht cool mit dem Personal in den hässlichen lila Kitteln.“ Stattdessen tauchte er bepackt mit A&F-Taschen wieder auf. Und mit einem Leuchten in den Augen: „Die haben die schärfsten Verkäuferinnen, die ich je gesehen habe“, schwärmte er, „das muss dort Einstellungsbedingung sein.“

If you really wanna be cool, taste the Abersnobbie state of mind.


5) Und da bin ich doch schon beim 2. Nachtrag meines Tagebuchs: FITNESS-STUDIO (PART 2)


Wie schon das letzte Mal beschrieben, birgt ein Muckibuden-Besuch ja einige Hürden, die man zu nehmen hat um sich an den amerikanischen Way of Life anzupassen. Doch nach den Erlebnissen im New York Sports Club haben Julia und ich dann doch beschlossen, uns bei dem Nobel-Schuppen Equinox direkt bei uns um die Ecke (am Central Park) einzuschreiben. Nur kurz zu Erinnerung: Aufnahmegebühr (Initiation Fee) von 425,-$ und Monatsgebühr von 149,-$. Wobei ich mich schon gefragt habe, ob diese „Initiation Fee“ irgendetwas mit einem Initialisierungs-Ritual zu tun haben könnte und hier dem kleinen Peter irgendwie zu Leibe gerückt werden soll ???? Gut war es dann als es jetzt Mitte März eine Werbeaktion gab mit $ 0,- Initiation Fee (und ich werde wohl nie erfahren, wie das Einführungs-Ritual nun wirklich ausgesehen hat). Na jedenfalls jetzt konnte ich mich dann schon etwas freier bewegen, weil ich ja wusste was die Do´s und die Dont´s so sind. Gesagt –getan ! Ziehe mich also nach der körperlichen Ertüchtigung in der Umkleidekabine in dem engen Radius vor meinem Spind um (immer schön mit dem Rücken in den Raum) und schwupp habe ich auch schon das Handtuch vor meinen muckigestählten Unterleib geschwungen. UND ???? Yupp ! Keiner hat was gesehen, mein kleiner Peter blieb völlig unentdeckt. Uff !!!!

Auch hier gab es Einzelkabinen im Duschbereich, allerdings nicht mit beigefarbenen Plastikvorhängen wie im NY Sports Club – nein – hier gabs schöne Milchglastüren. Und auch hier: Vorsichtig umgesehen, wie so die allgemeine Beobachtungslage ist. Und dann !!! Jawoll !! Handtuch weg, an den Haken neben der Tür, schwupp rein in die Kabine, Tür zu. Yupp – auch diesmal keiner hat uns 2 beide gesehen.

Nächste Hürde die es zu nehmen galt. In der Duschkabine waren 3 Spender mit unterschiedlich neon-farbenen Flüssigkeiten – gut war nicht schwer zu erraten, was es war: Duschgel, Shampoo und Conditioner. ABER ??? Ohne Brille ich nix lesen können. Nachdem ich mich erst mit dem Conditioner eingeseift hatte, habe ich auch das irgendwie hingekriegt.

Nächster Step: Abtrocknen. Jaaaaaaa – um an mein Handtuch heranzukommen und mich dann - so wie alle Amerikaner auch - in der Enge der Duschkabine abzutrocknen, musste ich wieder raus um an den Haken zu kommen. Aber wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt. In einem unbemerkten Augenblick habe ich auch das gemeistert.

In den Waschraum, der den Duschraum vorgelagert ist, gab es dann auch Einwegrasierer (for free) und Schaum was ich ganz angenehm fand, den an einer Leine hängenden Deostick (FÜR ALLE !!!) habe ich dann allerdings nicht benutzt.

Also zurück in den Umkleidebereich zum Haare fönen. Und siehe da – ich hatte doch noch was übersehen. Um die Haare zu fönen, die ich nur leidlich in meiner engen Duschkabine abgetrocknet hatte, wollte ich eigentlich noch mal mit meinem Handtuch mir die Haare ein wenig trockener rubbeln. HAAAAAAAA ? Mein Handtuch war ja um meine Hüften geschwungen und dieses jetzt abnehmen und den Kopf rubbeln. Okayyyyyyyy ? ich habs mir kurz überlegt es tun, aber hab es dann doch vorgezogen noch mal quer durch den Raum zu marschieren um mir ein zweites Handtuch zum Kopfabrubbeln zu holen.

Wie Ihr seht gibt es immer wieder was zum Dazulernen, also:

Stay cool (und vor allem immer bedeckt), that´s new york state of mind.

6) Und wie immer zum Schluss – ein wenig New York Neidfaktor.
(Diesmal waren wir aber ganz brav, die letzten Wochen waren eigentlich ganz unspektakulär)

Das einzige Event des letzten Monats war das Konzert von Michael Bublé in der Radio City Hall, in die übrigens 6000 Leute passen. Für alle diejenigen, die mit dem Namen nix anfangen können. MB wird als der offizielle Nachfolger von Frank Sinatra gehandelt und dabei ist der gerade mal 26 Jahre alt. Hat allerdings eine unglaubliche Stimme und auch ein gigantisches Konzert hingelegt. Wer die Chance hat ihn auf seiner jetzt kommenden Deutschland-Tournee zu sehen und seine Musik mag, absolut empfehlenswert !!!
Woran man sich hier allerdings gewöhnen muss, und das gilt für Musical, Michael Bublé Konzert genauso wie für den Opernbesuch in der MET mit Anna Netrebko. Zusagen gibt es nicht !!! Werden auch vom Publikum nicht eingefordert. Was soviel heißt, Musik aus, Vorhang, kurzer Applaus – Licht an. Aus die Maus.
Das ist für den enthusiastisch applaudieren Deutschen immer wieder „very strange“.

But so it is. that´s new york state of mind.

Ihr Lieben, auch diesmal ist es wieder ganz schön viel geworden. Ich hoffe Ihr habt ein wenig Spaß am lesen und wie immer by the way wer mag kann sich auch gerne mal bei uns melden.

Bis Bald und auf einen schönen Frühlingsanfang
Euer New Yorker

Peter

Tuesday, February 07, 2006

Peter´s NYC Tagebuch
Issue 01/2006 vom 07-02-2006

Some News aus dem Land der Superlative


Hallo Ihr Lieben (und auch ein paar neue Tagebuch-Subscriber),

es wird mal wieder hoechste Zeit ein bisschen vom Leben aus dem Land der Superlative zu berichten. Wie ihr ja sicher alle wisst, gibt es hier ja nix was nicht gibt und das gilt insbesondere auch fuer N.Y.C.

Ich sitze gerade bei uns ums Eck in der Laundry (Waschsalon) und habe einen fazinierenden Ausblick auf 27 Waschtrommeln und 21 Trockner-Trommeln und habe mir gedacht ich fange jetzt mal mit meinem nächsten Tagebuch-Newsletter an ...

Aber zuerst mal sei ein kleiner Blick zurück gestattet. Xmas und Silvester habe ich ja in good old Germany verbracht - im wesentlichen auf der Autobahn zwischen Stuttgart und Nürnberg (insgesamt vier mal hin und her und das in nur 10 Tagen).
Insofern war es eher eine ganz schöne Action als Erholung. Und als ich dann im Flieger hierher zurück saß, tauchte eine sonderbare Frage auf. "Fliege ich jetzt hin oder fliege ich jetzt zurück". Ok, man mag jetzt denken, der olle Peter ist jetzt total durchgeknallt.
- Aber nach vier Monaten hier in NYC sah ich mich folgender Situation gegenüber: NYC ist noch nicht wirklich mein Zuhause - ABER: Nuerberg ist es auch nicht mehr. Bei Mama und Papa ist es zwar immer schön (!!!), aber irgendwie binich ja dann doch nur Gast. Aber von unseren deutschen Bekannten hier, kam einfach die lapidare Aussage: Gebt euch einfach mehr Zeit, das dauert ungefähr ein Jahr bis ihr euch heimisch fühlt. NA PRIIIIIIMA - das sind ja tolle Aussichten. Ein Jahr OHNE Heimat - völlig verwahrlost im Strom der Gewalten irgendwo zwischen big America und sweet little Germany.

Aber nun endlich zum heutigen Thema meines Tagebuchs: Land of the Superlatives.

Und ich fand hier eine Stelle in einer der letzten Ausgaben der ZEIT, die dies treffend beschreibt:"Halbwegs "normale" Völker wollen keineswegs als "ganz normal" bezeichnet werden, sondern als unverwechselbar, aussergewöhnlich, einzigartig, grossartig erscheinen - man muss nur an den französischen Mythos der grande nation oder an die amerikanische Selbsterhöhung as the greatest nation in history of mankind erinnern"Und um genau diese These (Hypothese ?!) zu bestätigen, habe ich ein paar Erlebnisse der letzten Wochen zusammengetragen:

1) Winter Wonderland in NYC - oder: The greatest and heaviest winter in history of mankind.

Ausser den vielen, vielen Glückwuenschen, die mich begleiteten als ich mich dann am 3.10. letzten Jahres hierher nach NYC aufmachte, waren auch einige Warnungen. Uhhhhhhhh, der Winter in NYC der ist wirklich hart, halber Meter Schnee, Minus 20 Grad und graessliche hautzerfetzende Winde.

Eyy Kollegen !!!!

Was iss nun !!!

Nix iss !!!

Wir schreiben heute den 7.Februar, und ausser einmal Anfang Dezember, wo es nachts NYC ueberzuckert hatte, und sage und schreibe bisher 4 Tage wo es unter Null Grad hatte, ist hier superprimagutes Wetter. Die Sonne lacht an ca. 5-6 Tagen die Woche, die Temperaturen liegen tagsueber zwischen 3 und 16 (!!) Grad.

Da bleibt mir nur sagen: Let's wait and see, if that´s the winter state of mind.

2) AAAAAABER - und das ist im Land der Superlative auch nicht anders zu erwarten - unsere Heizung, die wird naemlich mit Wasserdampf betrieben (Superlativ-Standard der spaeten 60er Jahre, heizt wie der Teufel und derhat es ja bekanntermassen gerne sehr heiss).
UND: sie ist nicht regelbar, ausser natuerlich ueber den manuell betriebenen Lueftungsmechanismus nach dem Prinzip: Fenster auf, Fenster zu ...

Ich habe es dann tatsaechlich einmal gewagt, den Teufel, aehhh unsere Heizung herauszufordern und habe es gewagt bis 2 Uhr nachmittags nicht zu lüften und so für die notwendige Regulierung zu sorgen. Und siehe da, es wurde wärmer und wärmer, und als ich nur noch spärlich bekleidet in Shorts und T-Shirt da saß und mir trotzdem noch gut warm war – da zeigte das Thermometer sage und schreibe 29 Grad an.
WOW – wenn ich so eine Heizung mal in meiner alten Wohnung gehabt hätte ...

Aber wie bei allen Superlativen (und auch bei Heizungen, die es bis auf 29 Grad schaffen) ist es, wenn man genauer hinschaut so eine Sache. Und leider auch mit unserer Heizung. Die hat nämlich die Angewohnheit, wenn mal wieder heizungsmäßig Gas gegeben wird, knallt der Luftdruck in den Heizungsrohren so, wie wenn der Kollege „Vietnam-Veteran“ mit seiner Pump-Gun neben dir einmal chic abdrückt. Und vorzugsweise passiert das nach der Nachtabschaltung das erste Mal so gegen 4.30 Uhr morgens. Da steht man dann das erste Mal senkrecht im Bett und dann im halb-Stunden Rhythmus bis so gegen 8 Uhr. – Besonders toll ist das dann am Wochenende, wenn man ausnahmsweise mal länger wie bis 4.30 Uhr schlafen möchte.

Da bleibt mir also nur sagen: Let's wait and hope for the summer state of mind

Oh – jetzt ist mein erster Trockner fertig, ich hatte heute Glück und hatte Trockner Nr. 4 und 5 (also ganz vorne in der Reihe) ... ich mach mal ne kurze Pause zum Wäsche zusammenlegen ....

So Wäsche ist fertig, bin jetzt auch wieder zuhause. Sorry für die Unterrechung.

3) Superlativ: Die Preise in NYC - Sportclub (Part 1)
Ein weiterer Superlativ sind hier ja die Preise und das für alles und jeden. Wie ja schon in meinem ersten tagebuch beschrieben, hatten Julia und ich uns aufgemacht hier einem der Fitnessclubs anzuschließen. Und weil uns der, der uns am besten gefallen hatte: Equinox (gleich bei uns um die Ecke) am Central Park mit einer Aufnahmegebühr von 425,-$ und einer Monatsgebühr von 149,-$ doch ein wenig abgeschreckt hat, haben wir halt ein wenig weitergesucht.
Und sind fündig geworden beim NYSC (New York Sports Club, der hier allein in Manhatten auch 20 Studios hat) und machten dann auch ein Probetraining bzw. eine Free Week in dem Club am Broadway im Crown Plaza Hotel im 19. Stock mit Blick auf den Times Square (!!!)
Bei unserem Probetraining gab es jedoch einiges Bemerkenswerte zu erleben. Von der Vielzahl der Geräte waren bestimmt über 80 % ausschließlich zur Stärkung der Brust-und Bi-und Trizepsmuskulatur bestimmt. Nach Geräten für Bauch- und Rückenmuskulatur musste man regelrecht suchen. Und siehe da, ganz hinten in der Ecke (hinter den Laufbändern) fand sich tatsächliche eine einzige Maschine für den Rücken – die war dann allerdings kaputt.
Unter dem Blicken des vorwiegend männlichen (und meist auch „gay“) Publikums, haben wir trotzdem uns beüht ein ausgewogenes Trainingsprogramm zu absolvieren.

Und danach gings wie üblich unter die Dusche. Allerdings wunderte ich mich schon ein wenig als ich mich im Umkleideraum auszog, das die beiden anderen Jungs fast in ihre Spinds hineingekrochen sind. Ich hab mir da allerdinsg noch nix gedacht und mir noch ganz sportlich mein Duschtuch über die Schulter geschmissen und bin mit meinem „kleinen Peter“ locker schwingend in den Duschraum marschiert. Die Blicke, die die beiden Jungs mir nachwarfen blieben indes nicht unbemerkt. Im Duschraum blieb ich dann verdutzt stehen – keine Gemeinschaftsduschen, wie ich vielleicht erwartet hätte, sondern lauter einzelne Duschkabinen mit Vorhängen zum Zuziehen. Na gut – dann dusche ich eben in meiner eigenen kleinen Intimsphäre. Gesagt – getan. Als ich aus der Dusche rauskam und mich dann im Duschvorraum ausgiebigst abtrocknete, kam ein anderer Kollege aus seiner Duschkabine raus. – Bereits abgetrocknet (!!!) und mit dem Duschtuch adrett um die Hüfte geschwungen. Und wieder dieser Blick. Ahhaaaaaa. Da schwante mir langsam, was hier los war. Wir beiden Peters haben doch tatsächlich gegen das moralische Empfinden der verklemmten New Yorker-Großstadtjungs verstoßen, hier so ungestüm, wie der liebe Gott uns schuf, herumzuspazieren.
Ein bisschen verschämt habe ich mir dann auch schön brav mein Duschtuch um die Hüfte gebunden und bin wieder in den Umkleideraum zurück. Und auch hier war zu bemerken – die Zeitspanne zwischen dem Ablegen des Duschtuchs und dem Überstreifen der Underwear ist – laut amerikanischen Sportsclub-Moralkodex – so kurz wie möglich zu gestalten und im Idealfall so, dass keiner der Anwesenden unter keinen Umständen ja einen Blick auf meinen kleinen Peter erhaschen könnte. Das heißt also im Klartext. So eng wie möglich vor den eigenen offenen Spind (die Spindtüre schirmt ja schon einmal mögliche Blicke von einer Seite ab), die Unterhose griffbereit legen, Körperposition mit dem Poppers in den Raum, dann schnell Handtuch fallen lassen, die in der richtigen Anziehrichtung bereit gelegte Unterhose greifen, im Idealfall (also erst nach mehrmaligem Üben zuhause) beidbeinig in die Unterhose hüpfen, hochziehen, fertig. Uffff - das wäre geschafft. Aber irgendwie war ich dann doch etwas unentspannt... Na ja ich bin auch nur ein spießiger Deutscher

But that´s cool, that´s the New York state of mind.

4) Essen in NYC
Superlativisch sind hier natürlich auch die Möglichkeiten sich mit Essen oder auch Junk Food zu versorgen. Alles was das Herz begehrt, gibt es in New York. Es hat nur einen Haken – man muss es erst mal finden.
Aber wonach es einem auch gelüstet, greek, asian, thai, chinese, cuban, mexican, italian, german – ALLES gibt es hier. In eines der deutschen Lokale, wie das LEDERHOSEN oder ZUM SCHNEIDER (bavarian indoor beergarden), zum Schnitzel oder Sauerbarten essen, haben wir es allerdings noch nicht geschafft. Doch wie muss man sich das mit dem essen hier eigentlich vorstellen...

Wenn man in Deutschland mal um die Ecke zu seinem Stamm-Italiener oder Stamm-Griechen geht, kann man sich versichert sein, dass in der Küche la mamma die Pasta zubereitet und Dimitri der Kellner auch wirklich aus Athen kommt. Wenn man mit dieser Annahme in NYC um die Ecke schnell ausländisch essen geht, ist das schon der erste Fehler. Die einzigen authentischen Einwanderer, die tatsächlich auch in der Küche stehen, sind die Asiaten und die Latinos. Beim Chinesen, beim Cubaner oder Mexikaner bekommt man tatsächlich das Essen, das man geschmacksmäßig eben dort erwarten möchte. Wenn man allerdings z.B. beim Franzosen (um die Ecke „Le Biarritz“) ein Gericht bekommt, das irgendwie nach Ingwer schmeckt und man beim Blick in die Küche den schlitzäugigen Küchenchef sieht, kommt man sich schon ein wenig verarscht vor (Oooops – Tschuldigung).
Um dem allgegenwärtigen Burger, Pommes, American Pizza Wahnsinn ab und zu zuentfliehen, hatten Julia und ich uns letzten Freitag kurzerhand entschlossen erstmalig den „hochgelobten“ Griechen ums Eck zu probieren - das Molybos.

- Und gleich auf der ersten Seite der Speisekarte fand sich, für den allzeit interessierten und hochgebildeten Amerikaner, fand sich die richtige Einstimmung des Besitzers John Stavounopoulos, der nämlich gebürtig aus dem Örtchen Molybos auf der schönen Insel Lesbos stammt und es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, griechische Lebensart und natürlich vor allem das Essen nach New York zu bringen.
Wow – das klingt ja vielversprechend.

Der nächste "Superlativ" galt dem vielfältigen Angebot der reichhaligen Speisekarte. Vom „pan-roasted sirloin-steak“, über Burger mit Pommes und diversen anderen typischen griechischen Köstlichkeiten, die der Amerikaner so zum Überleben braucht, fanden sich sage und schreibe, eine Vorspeise und vier Hauptspeisen, die zumindest dem Namen nach echt greek erschienen. Spontan entschieden Julia und ich uns dann dafür, uns die (eine) griechische Vorspeise zu teilen - den mixed Vorspeisenteller der aus Taramosalata, Tsatsiki, und Melizanosalata bestand. Und der war in der Tat sehr lecker.
Unser Kellner, vom Typ mexikanischer Dimitri, sah so aus, wie wenn er Griechenland wohl als eine Insel der U.S. Virgin Islands angeben würde, versorget uns noch mit zwei Gläsern Weißwein aus Kephalonia (jaja Dieter, lang lang ist´s her). Auch der war wirklich so herrvorragend, dass wir zur Hauptspeise noch zwei Gläser zu uns nahmen. Die Hauptspeisen – Julia hatte (fünf) Dolmades (allerdings im Krautblättern eingewickelt, anstatt in Weinblättern) und ich Moussaka, das nach allem möglichen schmeckte, nur nicht nach griechischem Moussaka. (na ja vielleicht war es ja auch New York style Moussaka).
Um den kulinarischen Hochgenuss abzurunden, teilten wir uns noch eine Portion Baklava, und hinterher wieder zwei Ouzo.
Fazit: die importierten Getränke, die man ja nur aufmachen musste, also den kephalonischen Wein und den Ouzo waren hervorragend, die Vorspeisen auch ganz passabel und die Hauptspeisen zumindest magenfüllend.
Summasummarum hatten wir also:
- eine Vorspeise
- Dolmades und Moussaka als Hauptspeisen
- 4 Gläser Wein
- 2 Gläser Ouzo
- eine Portion Baklava

Und hinterher 150,- $ weniger in unserem Geldbeutel. Also so viel habe ich beim Griechen (und ich bin ja fast ein halber Grieche, wie ihr alle wisst) jedenfalls für 2 Personen noch nie bezahlt. Wenn das mal kein Superlativ isst.

Also: That´s superlative, that´s the greek-new york state of mind.

5) Und zu guter Letzt – und das darf natürlich auch diesmal nicht fehlen - der New York Neidfaktor.

- MONTAG, 30. Januar: (das war Julias Weihnachtsgeschenk an mich) – Die Zauberflöte von Mozart in der Metroplitan Opera (MET) von New York (ach ja, die is übrigens nur 5 Blocks Fußweg von uns entfernt :-))))
Das Bühnenbild, war das erste moderne Bühnenbild üerhaupt, das aber granatenmäßig gut war, der Männerchor unglaublich und die Solisten – spektakulär, spektakulär.
- MITTWOCH, 1. Februar: (und das war mein Weihnachtsgeschenk an Julia – wir hatten uns nicht abgesprochen, gelle) RIGOLETTO von Verdi an der MET mit Anna Netrebko und Rolando Villázon (dem kommenden Tenor-Star) in den Hauptrollen und Placido Domingo am Dirigentenpult. Ich kann nur sagen: Spektakulär. Spektakulär. Jetzt also neid neid neid neid neid neid neid neid.
- SONNTAG, 5. Februar: BLUE MAN GROUP – das Mulitmedienspektakel der blauen Männer, in dem Theater in dem die Blue Man Gruop seit der Premiere 1991 (!) 10 Vorstellungen pro Woche zum besten gibt. Hierzu habe ich euch ein paar Bilder beigefügt, wie es da aussah. Wir saßen ungefähr in der Mitte, aber ganz aussen. Überall hingen diese Platikrohre als Dekoration an den Wänden die die Burschen auch benutzen, um darauf zu trommeln (siehe Bilder). Kurz vor der Vorstellung, fängt das eine Rohr-Ende direkt neben Julias Kopf zu sprechen an: „Hello, is there anybody?“. Kurzum nachdem Julia mir das Rohr von den Mund drückte, stellte sich heraus, dass der Kollege Jim (so hieß er und saß hinter Bühne) sich mit mir Bavarian nett unterhielt und auch so laut war, dass die um uns Sitzenden very amused waren. Und als Jim – das Rohr – mich auffordert GO BLUE MEN zu rufen. Und mich immer weiter ermunterte noch lauter und noch lauter dies zu tun. Bis er meinte, er könne das besser und ich solle doch vorsichtshalber das Rohr mal nicht so nahe ans Ohr halten. Jedenfalls brüllte er dann, so laut konnte durch das Rohr GO BLUE MEN, das unser ganzer Block verwundert in unsere Richtung blickte. - Nach 90 Minuten (ohne Pause) bleibt so sagen, nett und absolut sehenswert, aber einmal langt.

Tja ja und zu guter Letzt – GESTERN
- MONTAG, 6. Februar: Weltpremiere des neuen Steve Martin Films „Pink Panther“ mit anschließender Premierenfeier.
Und da der smart (also Julia´s Ex-Arbeitgeber) das Geschäftsauto des Inspector Clouseau (alias Steve Martin) ist, waren wir, Julia und ich, und noch 4 Kollegen von Julia hier aus New York mittendrin. Und um sich so was auch ja nicht entgehen zu lassen, war ich mit unserer kleinen Digicam bewaffnet. Und schmiss mich mitten ins Journalistengetümmel als, Steve Martin und Jean Reno mit dem smart am roten Teppich, dem catwalk vorfuhren. Und obwohl ich mir schwere Rüffel sowohl von der Security also auch von der NYPD (New York Police Department) einhandelte, habe ich ein paar nette Snap-shots machen können. Und wenn ihr ein wenig die Boulevardpresse der nächsten Woche lest, und da ein Bild von Steve Martin und Jean Reno, vor dem roten smart zu sehen ist, dann schaut einfach mal, ob ihr da im Hintergrund nicht mich irgendwo rumspringen seht. Natürlich dabei war auch die Destinys Child Sängerin Beyoncé Knowles und unter den Gästen u.a. auch Ben Stiller (den habe ich leider nicht live gesehen ...)

Der Film war durchaus sehenswert, habe gut gelacht, insbesondere über Steve Martin der englisch mit französischem Akzent spricht (echt klasse). Und die Hauptdarsteller saßen auch einfach mitten im Publikum. Was ich ein wenig sonderbar fand, war, dass es keine Ansprache gabe, weder vor noch nach dem Film. Na gut, so sind sie halt die Amis. Und die Location wo danach die Premierenfeier stattfand, war der absolute Hammer. Ein altes Bankgebäude, ein Atrium so groß wie Grand Central Station und jede Menge lecker essen und trinken. Allerdings (und ich glaube das ist fast bei jeder Premiere so) waren nur B- und C-Promis da. Eingeladen waren Julias Chef und Sie – hingegangen ist Julia und hat noch fünf Kollegen mitgebracht. Und so läuft das wahrscheinlich mit den meisten die auf so einer Feier sind ...
Ein Erlebnis war es allemal (zum BEWEIS, dass der gute Peter auch nicht schwindelt) ein paar Fotos anbei u.a. da wo Steve Martin den smart signiert (nach dem Foto bin ich nur knapp der drohenden Gewalt der Security entronnen, weil ich verdammt nahe dran war).

Und wer noch ein bisschen mehr sehen möchte:
http://www.blick.ch/showbiz/artikel31911 (da gibt’s noch ein paar Premieren-Bilder)
www.smart.com/pinkpanther
http://www.sonypictures.com/movies/thepinkpanther/

Also be impressed; That´s absolutely cool, that´s new york state of mind.

Ihr Lieben, genug für heute. Ich hoffe ihr hattet mal wieder Spaß am Lesen. Und by the way hier meine neue Handynummer: +1-646-202-3458.
Und wer möchte kann sich mal auch hier am Festnetz bei uns melden: +1-212-247-1721 (und mit ner Vorwahlnummer wie z.B. 01070 kostet´s auch nur ca. 3ct die Minute)


Bis Bald
Euer Neu-New-Yorker

Peter